Solmove: Die Vision einer smarten Solarstraße

Wie werden wir in Zukunft den Verkehr regeln und unsere Städte bauen? Mit dieser spannenden Frage beschäftigt sich das Berliner Startup Solmove von Donald Müller-Judex. Die Antwort: Der Straßenverkehr wird wohl noch deutlich grüner als sich selbst die größten Befürworter von Elektromobilität vorstellen und der Straßenbau könnte sich schon in absehbarer Zeit für die Kommunen selbst refinanzieren. Möglich machen könnten das Solarradwege und Solarstraßen mit dem Smart Solar Street-Modul, die mehr können als nur Energie liefern.

Nutzung von versiegelten Flächen

Weltweit werden Wasserkraftanlagen, Wind- und Solarparks zur Energiegewinnung gebaut. Für Umweltschützer aus Sicht der Energiegewinnung durch die Nutzung erneuerbaren Energien ein absolutes Zukunftsthema. Andererseits aber stellen diese oft großflächigen Anlagen auch einen Eingriff in die Umwelt und in das Landschaftsbild dar. Dabei könnte die Lösung viel näher liegen. Überall in der Stadt und auf unserem Straßennetz gibt es bereits durch Bau von Häusern, Infrastruktur und Straßen versiegelte Flächen. In München, der am stärksten versiegelten deutschen Stadt sollen es bis zu 47 Prozent der Grundfläche sein. Besonders die Flächen des öffentlichen Raumes wie Gehwege, Straßen, Radwege oder Plätze sind jedoch wirtschaftlich ungenutzt, kosten viel Geld in Bau und Wartung und haben über die Verkehrsnutzung hinaus keinen Zweck.

Solarzellen als Straßenbelag

Das Smart Solar Street-Modul von Solmove könnte das ändern. Das Berliner Technologie-Startup hat ein flexibles Glasmodul mit Solarzellen entwickelt, das der neue Straßenbelag für Autostraßen, Radwege, Gehwege, Parkplätze und Einfahrten werden könnte. Solmove setzt dabei auf die bewährte Technologie der Photovoltaik und kombiniert diese mit einer innovativen, stabilen Glasoberfläche, die auf horizontalen Flächen verklebt werden kann. Durch das Stecksystem sind die Module einfach zu verlegen und anzuschließen, sowie kostenarm und freundlich in der Wartung. Die Glasoberfläche ist kratz- und rutschfest, robust und belastbar. Sie leitet das Sonnenlicht in optimierter Weise auf die Photovoltaik-Module und baut sogar Stickoxide ab. Vor allem aber wird sauberer Strom auf ohnehin schon versiegelten Flächen erzeugt. Solmove bietet die Solwalk Gehwegplatten in 60 x 60 Zentimetern Größe und die Volt Street Module mit 1,2 x 1,2 Metern Größe für Straßen und Plätze.

Die Straße wird zum Energielieferant

Über 14,2 Milliarden Euro wurden alleine 2019 im Straßenbau umgesetzt.  Diese Kosten müssen zu einem Großteil die Kommunen tragen oder noch schlimmer: Sie werden auf die Anrainer umgelegt. Zukünftig könnte sich der Straßenbau aber komplett selbst refinanzieren und dabei sogar noch Gewinne abwerfen. Der Output eines Solar Street Moduls von Solmove soll bereits bei heutiger Leistung bis zu 100kWh / m² pro Jahr betragen. Diese Energie von Straßen, Gehwegen und Parkplätzen könnte in das Stromnetz eingespeist werden und so die Haushalte versorgen. Strom könnte günstiger werden und den Bedarf an Kraftwerken reduzieren. Vor allem aber käme die grüne und saubere Energie auch der Stadt selbst zugute. Mit der gewonnenen Energie lassen sich Straßenlaternen, Parkautomaten, Ladestationen und vieles mehr betreiben. Sogar den Winterdienst könnte die Solarstraße einsparen, denn die Module sind nicht nur mit LED-Beleuchtung sondern auch mit Beheizungsfunktion ausstattbar. Zukünftige Elektroautos könnten direkt auf der Straße beim Parken oder Fahren per Induktion geladen werden.

Smarte Sensorik regelt den Verkehr

Auch mit Sensorik lässt sich das Solar Street Modul von Solmove ausstatten. Damit soll es möglich sein, Geschwindigkeiten für den Rennsport zu messen, die Auslastung von Parkplätzen zu erfassen oder Verkehrsdaten an smarte Ampelanlagen zu senden, um den Verkehr zu regeln. Das ist nicht nur gut für die Nerven der Autofahrer sondern schont am Ende des Tages ebenfalls die Umwelt. Bei alledem sind die Glasmodule absolut absolut sicher, ungefährlich, griffig und bruchfest und sollen sogar in der Lage sein, das Oberflächenwasser besser abzuleiten als herkömmliche Straßenbeläge. Bisher gab es schon verschiedene Pilotprojekte, in denen die Solar Street Platten getestet und aus dem Praxistest heraus weiterentwickelt wurden. Die Zukunftsvision der multifunktionalen Straße von Donald Müller-Judex und Solmove wird nicht mehr lange Zukunftsmusik sein und mit dem Fortschreiten der Technologie werden sich auch in der Zukunft immer neue Anwendungsfelder und Effizienzen ergeben.

Die Solmove Solarstraße im Fernsehen

Solmove ist heute am 28.09.2020 ab 20:15 Uhr auf VOX zu sehen. In der Gründer- und Erfindershow „Die Höhle der Löwen“ sucht Donald Müller-Judex nach einer halben Million Euro Kapital, um die Produktion und den Markteintritt vorzubereiten. Mit Nico Rosberg und Carsten Maschmeyer sitzen zwei potenziell interessierte Investoren im diesjährigen Panel. Maschmeyer befindet dann auch sogleich, Solmove sei kein Startup sondern ein „Smartup“. Wo er recht hat, hat er Recht