Crowdinvesting (auch Crowd-Investment) ist eine besondere Form des Crowdfundings, bei der Startup-Firmen durch Privatanleger in Form von Mikroinvestments finanziert werden. Um einen Überblick über die Marktlage zu bekommen, empfiehlt sich eine Betrachtung unter folgenden Faktoren:
- Crowdinvesting als neue Anlageform
- Vorteile für Privatanleger
- Vorteile für Firmen
- Rahmenbedingungen in Deutschland
Crowdinvesting als Anlageform
Mit dem Crowdinvesting öffnet sich erstmalig die Anlageform des Venture Capitals für die breite Masse. Schon ab Investitionen von 50 bis 500 Euro kann Jedermann zum Business Angel werden. Die Mikroinvestitionen sind eine renditeorientierte Anlageform, die jedoch auch sehr risikoreich ist und mit dem Totalverlust der Anlagesumme einhergehen kann.
Crowdinvesting für Privatanleger
Die Mikroinvestments finden in aller Regel über stille Beteiligungen statt. Die Privatinvestoren werden an Gewinnausschüttungen und langfristig am Wachstum des Unternehmenswertes beteiligt und am Ende einer vorher vertraglich vereinbarten Mindestbeteiligungsfrist ausbezahlt. Aufgrund des hohen Anlagerisikos empfiehlt sich eine Portfoliostrategie, also die Investition von Kapital in mehrere Firmen mit komplementären Geschäftsmodellen.
Crowdinvesting für Firmen
Die Gründer der crowdgefundeten Startupfirmen profitieren gleich mehrfach von den Mikroinvestments. Binnen kurzer Zeit lässt sich eine respektable Finanzierung einsammeln und die Investoren werden darüber hinaus zu Markenbotschaftern, die ein gesteigertes Interesse am Erfolg der Firma haben. Zugleich behalten die Gründer aber die volle Kontrolle über Unternehmensentscheidungen, da anders als bei üblichem Venture Capital die Investoren kein Stimmrecht haben.
Crowdinvesting in Deutschland
Anders als in den USA, wo Crowdfunding dank Plattformen wie Kickstarter bereits sehr erfolgreich ist, ist die Szene in Deutschland noch relativ jung. Crowd-Investmetn-Pionier ist die Plattform Seedmatch aus Dresden, die nach langer Vorbereitungsphase Ende 2011 an den Start ging. Mit Welcome Investment und Bergfürst sind sehr bekannte und namhafte Gründer in den Mikrofinanzierungs-Markt eingestiegen. Um die Fundinggrenze von 100.000 Euro pro Jahr, die sich aus dem Prospektgesetz ergibt, zu umgehen, setzen erste Anbieter statt auf stille Beteiligungen auf Nachrangdarlehen oder gleich auf Service for Equity.
Crowdinvesting – Chancen & Risiken
https://youtu.be/9XLha3M9xhc
Titelbild: Chris Potter, stockmonkeys.com