Abo-Commerce

Aus Buchclubs oder von Zeitschriften-Abos ist das Prinzip schon lange bekannt. Nun schafft das Abonnement den großen Sprung ins E-Commerce. „Abo-Commerce“ nennt sich der neue Trend, Ware gegen monatliche Zahlungen regelmäßig zu verschicken. Der Fantasie sind im Abo-Commerce keine Grenzen gesetzt. Von Lebensmitteln und Kochrezepten über Socken bis hin zu Hygiene-Produkten wie Rasierklingen oder Tampons, aber auch Blumen oder Druckerpatronen gibt es so ziemlich alles im Abo, was regelmäßigen Bedarf abdeckt. Einige Beispiele:

  • Rasierklingen nach dem Vorbild des US-Anbieters Dollarshaveclub bei Shave.nu
  • Blumen-Abos beim Berliner Startup Bloomy Days.
  • Das Kaffee-Abo von Tchibo, das es bereits seit einigen Jahren gibt.

Abo-Commerce für Kunden

Für Kunden bedeutet ein Abonnement in erster Linie eine Zeitersparnis und Alltagserleichterung, da er nicht mehr selbst Shoppen gehen muss, um einen regelmäßig entstehenden Bedarf zu decken. Das betrifft nicht nur Waren aus dem Ladengeschäft sondern auch Online-Käufe, die üblicherweise aufwendige Login-, Bestell- und Bezahlprozess beinhalten.

Abo-Commerce für Händler

Für den Händler ist Abo-Commerce ein lohnendes Geschäftsmodell, da er durch die Subscriptions ein regelmäßiges Einkommen und feste (tendenziell wachsende) Absatzzahlen als Plangröße hat. Somit ist das Risiko wesentlich geringer als bei anderen E-Commerce-Modellen. Zugleich können durch die Fokussierung auf ein enges Produktportfolio lukrative Nischen besetzt werden. Mit Memberly gibt es sogar schon den ersten Anbieter, der eine SaaS Lösung für Händler anbietet, um im Handumdrehen einen eigenen Abo-Commerce-Shop aufzusetzen

Erfolgsfaktoren im Abo-Commerce

Es ist wenig verwunderlich, dass Shoedazzle sein Schuh-Abo-Modell wieder einstellen musste. Abo-Commerce funktioniert nur für bestimmte Arten an Ware. So sollten die Produkte im Abo idealerweise einen Neuigkeitswert haben (Zeitschriften, Buch-Neuerscheinungen, Kosmetik-Proben), sie sollten den Kunden entweder im Rahmen einer Markenbildung emotional binden (denkbar z.B. im Modebereich) oder aber wiederkehrende Bedürfnisse abdecken (Pflegeprodukte, Bürobedarf). Gleichzeitig muss der Bezug der Ware im Abo entweder einen monetären Vorteil mit sich bringen (starker Preisnachlass) oder aber eine Alltagserleichterung sein (z.B. Waschmittel-Abo). Das bedeutet im Umkehrschluss auch, dass typische Mitnahmeprodukte aus dem Supermarkt (Impulskäufe) wesentlich schlechter bis gar nicht als Abo-Modell funktionieren. Auch Ware mit üblicherweise hoher Retourquote (Mode, Schuhe, Accessoires) sind wesentlich schwerer zum Break-Even zu bringen.

Bloomy Days – Abo-Commerce für Blumen

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https://www.youtube.com/watch?v=v0vhu7WXFok