Catch Up: Staubsaugerfilter mit Bernoulli-Effekt

Mit Physik kann man ganz einfach Alltagsprobleme lösen. Das dachte sich auch der 20-jährige Erfinder Tobias Gerbracht aus der Höhle der Löwen bei seiner Erfindung des Catch Up. Dabei handelt es sich um einen Kleinteilefilter für den Staubsauger, der zwischen Rohr und Schlauch des Bodenstaubsaugers montiert wird. Kleinstgegenstände wie Münzen, Schrauben, Schmuck und Spielzeug werden sicher aus dem Luftstrom gefiltert und in einen Auffangbehälter umgeleitet. Auf die Idee kam der zweimalige „Jugend forscht“-Gewinner, nachdem seine Großmutter ihn um Hilfe bat, den versehentlich eingesaugten Schmuck au dem Staubbeutel zurückzugewinnen. Die Erfindung des Wuppertalers ist so nützlich und genial, dass der es damit sogar in „Die Höhle der Löwen“ geschafft hat.

Der Bernoulli-Effekt

Wie aber funktioniert das Wundergerät aus der Höhle der Löwen? Gerbrachts Erfindung macht Gebrauch von sogenannten Bernoulli-Effekt der Aero- und Hydrodynamik. Dieser beschreibt physikalische Phenomäne rund um Unterdruck, Verwirbelungen und Sog. In der Natur kennt man den Effekt vor allem, weil er bei Sturm Hausdächer abdecken oder für einen Luftaustausch von Kaminen und in Tierbauten sorgt. Auch bei schnellen Geschwindigkeiten von Autos, Schiffen oder Zügen kann man den Effekt bewundern. So kann Papier aus dem Fenster gesogen werden oder Schiffe bei geringem Wasserstand aufgrund der Sogwirkung auf Grund aufsetzen. Auch der Duschvorhang, der sich nach innen wölbt ist eine Beobachtungsmöglichkeit dieses physikalischen Effekts. Die Technik macht sich den Effekt zunutze für die Saugwirkung der Wasserstrahlpumpe oder des Vergasers im Auto und der Luftversorgung von Gasbrennern.

Eine gute Erklärung des Effektes bietet das folgende Video der Universität Göttingen:

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https://www.youtube.com/watch?v=K0aPuLn76H0

Bernoulli-Effekt als Staubsaugerfilter

Den Bernoulli-Effekt machte sich auch der Erfinder Tobias Gerbracht zunutze. Sein Catch-Up Kleinteilefilter wird zwischen Rohr und Handstück des Bodenstaubsaugers angebracht und leitet Kleinteile in einen seperaten Behälter um. Dabei werden durch den Benoulli-Effekt Objekte wie Münzen, Schrauben oder Schmuck durch Verwirbelungen im Luftstrom gehalten, während der Staub daran vorbei in den Beutel oder Staubbehälter gesaugt wird. Anschließend fallen die Objekte in einen abnehmbaren Auffangbehälter.

Catch Up in der Höhle der Löwen

Der 20-jährige Erfinder Tobias Gerbracht ist am 4. September in der Höhle der Löwen zu sehen. Der Pitch seiner Erfindung könnte dabei durchaus ebenfalls einen gewissen Sog auf die Löwen ausüben. Besonders Ralf Dümmel, der aufgrund seiner Dominanz des Einzelhandels als „Mister Regal“ bekannt ist, wird sich für den cleveren Staubsaugeraufsatz interessieren, der mittlerweile auch bereits im Handel erhältlich ist. Ralf Dümmel hat bereits viele Höhle der Löwen Produkte bekannt gemacht und mit Fluxbag in eine Luftpumpe investiert, die sich ebenfalls den Bernoulli-Effekt zunutze macht.

Mehrfacher „Jugend forscht“ Gewinner

Mit gerade einmal 20 Jahren ist Tobias Gerbracht einer der jüngsten Gründer der VOX-Erfolgssendung. Dass der Erfinder ein kluger Kopf ist, beweist er nicht nur mit seinem innovativen Staubsaugerfilter. Bereits zweimal gewann der Wuppertaler bei „Jugend forscht“. 2017 bekam er die Auszeichnung für interdisziplinäre Forschung. Als Methode zur Messung der Luftverschmutzung beispielsweise durch Stickoxide hatte er eine spezielle Lampe entwickelt. Diese Lampe sendet gebündelt mit einem Teleskop auf einen 750m entfernten Reflektor. Anschließend wird das Licht von einem zweiten Teleskop empfangen und mit einem Spektrografen untersucht. Aufgrund der Lichtabsorbtion lässt sich der Schadstoffanteil von Stickstoffdioxid der Luft bestimmen. Den Bundessieg bei Jugend forscht brachte ihm vor allem die interdisziplinäre Anwendung von Technik, Physik, Chemie und Geowissenschaften. Mittlerweile hat der junge Erfinder auch eine mobile Messtation gebaut.

Bereits im Jahr zuvor, mit gerade einmal 18 Jahren, gelang ihm der Sieg in der Kategorie Arbeitswelt. Gerbracht hatte einen Augmented-Reality-Projektor für innovatives Visual Marketing gebaut, einen 3D-Projektor für Objekte, der ganz ohne Spezialbrillen auskommt. Ein Beamer projiziert das zuvor errechnete 3D-Bild dabei auf eine Glasscheibe. Das eindrucksvolle Ergebnis ermöglicht nun die Betrachtung aus verschiedenen Blickwinkeln.

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https://www.youtube.com/watch?v=ReduD6CEI6U&t=42s